Schamanismus gehört offiziell zur medizinischen Sparte des geistigen Heilens, bzw. zu der Geistheilung. Ich schreibe heute über die Unterschiede zu früher, den rechtlichen Status, aber auch die wichtige spirituelle Komponente.
Geistheilung früher
Die Schamanen früher waren häufig auch bewandert in Kräutermedizin. Das ist kein Wunder, denn die Phytotherapie ist die älteste Heilkunde der Welt. Bevor die Menschen ihr medizinisches Wissen komplett an die heutige Schulmedizin auslagerten, war das Wissen um Pflanzenheilkunde allgemein verfügbar. Jeder kannte und benutzte Pflanzen, um sich oder andere kranke Menschen zu kurieren.
Heute ist dieses Wissen so gut wie vollständig verloren gegangen in der breiten Masse. Wenn man ein Problem hat, geht man entweder zum Arzt, oder in der Apotheke. Die Heilpflanzenkunde ist ja nicht verloren gegangen, sondern wird nur jetzt von den eigenen Spezialisten, wie Heilpraktikern oder Naturheilärzten praktiziert.
Warum ich das schreibe? Weil die Verwendung von Pflanzen eben nur diesen Klientel an Menschen vorbehalten ist. Man muss Medizin studiert haben, oder wenigstens Heilpraktiker sein (der auch sehr viel Schulmedizin können muss), um die alte Tradition der Pflanzenheilkunde zu praktizieren.
Das ist leider sehr schade, denn die Pflanzenheilkunde ist absolut sicher in normaler Anwendung und ist äußerst stark - vor allem auch in Kombination mit Geistheilung bzw. schamanischer Arbeit.
Rechtlicher Status der Geistheiler
Es gibt deshalb für heutige Schamanen (ohne schulmedizinische Ausbildung) nur die Möglichkeit sich auf die Geistheilung zu beschränken. Dadurch schränkt sich die Wirkmöglichkeit natürlich ein.
Auf der anderen Seite können wir froh sein, dass Geistheiler heutzutage mittlerweile legal arbeiten dürfen. Das war bis vor kurzem noch keine Selbstverständlichkeit. In der Vergangenheit hat man sogar regelmäßig große Geistheiler juristisch "abgeschossen", weil sie Menschen nur mit ihren Händen heilten - aber nicht der Zunft der Ärzte oder Heilpraktiker angehörten. Bekanntestes Beispiel dafür is Bruno Gröning.
Er praktizierte kurz nach dem Weltkrieg in Deutschland und konnte innerhalb kürzester Zeit Massen von Menschen heilen. Dieser Umstand war warscheinlich auch dem Ende des negativen Karmas zu der Zeit geschuldet - und Gröning selbst warscheinlich nur der Katalysator.
Trotzdem wurde er von den Ärzten und den Juristen gnadenlos verfolgt, was letztendlich zu seinem Ruin und Tod führte. Noch heute gibt es Menschen, die sich auf seine Heilkräfte berufen.
Geistheilung gehörte auch schon früher zum regulären (alternativen) Gesundheitssystem. Im 18 Jahrhundert wurde die Form des Handauflegens kombiniert mit Magneten eingeführt - der Mesmerismus.
Und auch die Homöopathie ist streng genommen eine alte deutsche Tradition der Geistheilung. Denn potenzierte Stoffe weisen keine Materie mehr auf, sondern nur noch "Schwingung".
Ob Mesmerismus oder Homöopathie - vor der Einführung der Heilpraktiker war Geistheilung ein Massenphänomen, und wurde genau so breit in der Masse angewendet, wie das alte Kräuterwissen. Erst im 19. Jahrhundert wurde es illegalisiert, bis vor ein paar Jahren.
Heute haben wir jetzt ein breites Spektrum an Geistheilerischen Methoden, angeführt von einer Welle der Reiki-Einweihungen und praktizierenden.
Spirituelle Komponente der Geistheilung
Entscheidend ist bei der Geistheilung nämlich nicht die verwendete Methode. Das versuchen höchstens die verschiedensten Anbieter von neuen New-Age Einweihungen und den neusten gechannelten Methoden vermittlen. Es wird der Eindruck erzeugt, Geistheilung sei etwas, was man kaufen könne. Es erzeugt die Illusion von Fähigkeiten, die man erkaufen könne und sammeln könne, wie Briefmarken - getreu dem Motto "je mehr desto besser", oder: "je mehr Einweihung, desto stärker kann ich heilen".
Der Schein ist trügerisch, denn Geistheilung funktioniert - wie der Name schon sagt - im Geist. Und zwar im Geist des Therapeuten. Dieser muss entwickelt und ausgebildet werden in Richtung heilerische Fähigkeiten. Das ganze ist ein Prozess, bzw. ein eigener Weg, der laut indigenen Traditionen mindestens 10-20 Jahre dauert um ihn vollständig zu gehen.
Danach ist es völlig unerheblich, welche Methode der Behandler anwendet, denn es ist das Potential des Geistes, das wirkt - und nicht die Methode. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass die beste Methode vielleicht nichts bewirkt bei jemanden, in dem der Geist nicht entwickelt ist.
Über die Gefahren, die sich auch hinter Einweihungen verbergen, schreibe ich ein anderes mal.
Schreibe einen Kommentar